Der Stanglgroßvater auf dem heutigen Gallerbauerhof (Klicken Sie hier oder auf das Foto, um das Bild zu vergrößern)

Meine Großmutter väterlicherseits war eine geborene Luise Heindl, mit Hausnamen Stangl.

Ihr Vater, Andreas Heindl, wurde am 13. September 1877 geboren. Er war auf dem Anwesen Nr. 31, dem heutigen Gallerbauer, Regensburger Straße 8. Das Grundbuch des Lehrer Pfeffel von 1821 führt einen Johann Heindl, Hausnamen Stanglbauer unter der Hausnummer 31 auf.

Andreas hatte einen Unfall. Die Dreschmaschine hat ihm den Fuß weggerissen. 1905 musste er seinen 110 Tagwerk großen Hof „an die Juden“ verkaufen. Der Gewinn des Juden war 15 000 M, schreibt der Pfarrer (Quelle: Ernst Ettel, Geschichte der Pfarrei Großmehring, in: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 96. Jahrgang 1987). Ob der Unfall der Grund war oder wirtschaftliche Probleme, oder ob das erstere das zweite bedingte, ist nicht recht bekannt.

Andreas Heindl und seine Frau Walburga (Klicken Sie hier oder auf das Foto, um das Bild zu vergrößern)
Andreas Heindl (Klicken Sie hier oder auf das Foto, um das Bild zu vergrößern)

Er kauft dann das kleine Anwesen Nr. 3, heute Ingolstädter Straße 10. Die ohnehin schon kleine Hofstelle wurde 19.. nochmals halbiert. Die eine Hälfte kaufte der Drogerist Jerisch, heute hat es der Aschenauer als Versicherungsbüro. Die andere Hälfte bewohnt Andreas Heindl (geb. ). Er hat eine Tochter, Judith, mit der ich zusammen mit dem Bus nach Ingostadt zur Schule fuhr.

Geschwister des Andreas haben auch noch Nachfahren in Großmehring:

• Vom Bruder Martin lebt noch eine Tochter, die Amalie Heindl, verheiratete Streb. An sie hat mein Vater einen Teil des Hanfgartens verkauft, damit sie mehr Platz für ihre Gärtnerei hatten. Eine andere Tochter von Martin, die ich noch in Erinnerung habe, ist die Blitz Liesl (Elisabeth Heindl), die den Blitz Hans (Johann Schmid, Haus Nr. 4, heute Ingolstädter Straße 2?) heiratete. Sie hatten keine Nachkommen. Das Anwesen erbte Amalie. Den Acker im Erlachfeld (gesprochen Irlafeld, den wir heute noch in Pacht haben, erbte ein Schmid (Neffe vom Blitz Hans?) in Bettbrunn.
• Der Bruder Max Heindl hatte einen Sohn, den noch lebenden Johann Heindl, der heutige Schnoata in der Ringstraße 1.

Walburga Krapf bekam bereits vor der Ehe mit Andreas und wahrscheinlich auch vor seinem Unfall eine Tochter, meine Großmutter Luise, am 11.3. 1904. War Andreas der Vater? Sie heirateten 19.., also als Andreas den großen Hof schon verkauft hatte. Walburga Krapf war die Schwester von Peter, der nach Gaimersheim ging. Eine Enkelin von Peter ist Maria (geb. 19040), die wieder nach Großmehring zum Steinberger (früher Wirtschaft, dann Lebensmittelgeschäft und heute Getränkemarkt, vis a vis vom Sandschneider) heiratete.

Aus der Ehe von Andreas und Walburga gingen neben Luise (geb. 1904) die Kinder hervor:

• Anna: geb. 1907, verheiratet mit Josef Nerb in Lenting. Sie ist mir als sehr herzliche und nette Frau in Erinnerung Das Lachen meiner Tante Anni, ihrer Nichte, erinnerte mich immer an sie Sie hatte viel Wasser und war deswegen sehr beleibt, so dass ihr mein Opa, also ihr Schwager, einmal zwei Stühle hinstellte und er einmal zu ihr und seiner Frau sagte, dass sie von den 7 fetten Jahren übrig geblieben seien.
• Walburga: geb. 1908, verheiratet mit Josef Kobel. Von ihr stammen die ganzen Kobel, die heute in Großmehring wohnen.
• Kreszenzia: geb. 1910, verheiratet mit Johann Riedel in Katzwang bei Nürnberg. Wir nannten sie Tante Zensi Mein Opa nannte sie treffend am liebsten Schmuckmadame, weil sie stets reichlich Schmuck trug. Sie kamen meistens an Allerheiligen nach dem Friedhof zu uns und holten Kartoffeln.
• Andreas: geboren 1913, verheiratet mit Katharina Ernhofer, Ziegler. Er bekam das Anwesen von seinem Vater.
• Ottilie: geboren 1915, verheiratet mit Johann Scheurer, xy bei Nürnberg. wir nannten sie Tante Tilli.

Von links Tochter Tilly, Soler(Oberbauer), Franzl Stangl, Urgroßmutter, Stangl Wick, Urgroßvater, Sohn Andreas, Blinder Rappe, Ochse, ca. 1930 (Klicken Sie hier oder auf das Foto, um das Bild zu vergrößern)

Andreas war von 1919 bis 1927 Bürgermeister von Großmehring.

Foto auf der Einladungskarte für ein Verwandschaftstreffen am 17.10.1992 (Klicken Sie hier oder auf das Foto, um das Bild zu vergrößern)

Peter Ihrler
10. März 2002